Montag, 3. Mai 2010

Kick-Ass (Kino)

Kick-Ass spaltet ja gerade die Kritiker. Viele finden ihn toll, viele finden ihn ganz schlimm. Letzteres hauptsächlich, weil eine erst elfjährige durch den Film wütet, wie die Braut in "Kill Bill". Der New Yorker hat geschrieben (ich paraphrasiere hier frei): Der Film sei sowas wie das Gewalt-Äquivalent zu Kinderpornographie. Die Drehbuchautorin des Films Jane Goldman entgegnet solchen Vorwürfen, das ganze wäre viel bedenklicher sexuell aufgeladen, wenn die Figur eine heiße achtzehnjährige wäre. Wie auch immer, man kann also verschiedener Meinung sein. Ganz abseits der Kontroverse finden manche den Film auch ganz simpel langweilig.

Ich war sehr gut unterhalten.

Ein Teenager ohne irgendwelche Besonderheiten beschließt eines Tages, sich als maskierter Verbrechensbekämpfer namens Kick-Ass zu versuchen, so wie die Helden in den Comics, die er liest. Dies geht zunächst mächtig schief, da er über keinerlei Kräfte oder auch nur Training verfügt. Aus dieser absurden Situation bezieht der Film seinen Humor. Über ein Handyvideo im Internet und seine eigene Website wird der Möchtegern-Held zum Star. Allerdings muss er feststellen, dass es alles andere als spaßig ist, sich mit echten Verbrechern messen zu müssen. Das Vater-Tochter-Gespann Big Daddy und Hit Girl ist ebenso als maskierte Rächer auf einem blutigen Feldzug gegen das Gangster-Kartell der Stadt. In diese Mission wird Kick-Ass hineingezogen und ist davon schnell überfordert. Der Film schlägt einen klassischen Bogen von der "Geburt" des Helden über dessen "Fall" zu seiner "Auferstehung". Die Verweise auf bekannte Superheldengeschichten sind zahlreich.
Der Film funktioniert also als absurde Karikatur dieser Geschichten mit einem Humor, der es vielen anscheinend nicht leicht macht. Wer den Film ernst nimmt, stört sich schnell an der überzogenen Gewalt. Wer den Humor des Films teilen kann, hat eine Menge Spaß.

(Da ich den Comic bisher nicht gelesen habe, kann ich nichts zur Umsetzung sagen. Allerdings wurde das Drehbuch für den Film schon geschrieben, als erst eine Ausgabe des Comics fertig war. Sie wurden also zum Teil parallel geschrieben und haben sich gegenseitig beeinflusst.)

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