Donnerstag, 10. März 2011

rpm (Comic)


Hin und wieder macht man noch diese zufälligen Entdeckungen im Comicladen. Ich halte mich ja für recht gut informiert, wenn es um Neuveröffentlichungen geht, aber dieses Buch habe ich tatsächlich zum ersten mal auf dem Tisch mit den Neuerscheinungen im Comicladen meines Vertrauens (Ultra Comix in Nürnberg http://www.ultra-comix.de/) entdeckt. Ich habe kurz reingeblättert und die Kurzbeschreibung gelesen. Das hat ausgereicht, um mich spontan zu überzeugen und ich habe das Buch gleich gekauft.

Martina Lenzin erzählt darin eine fiktionale Geschichte aus den 1980er Jahren in England, von der Post-Punk Musikbewegung, von jungen Musikern und Fanzine-Machern. Die erzählte Geschichte wird dabei immer wieder in Einschüben durch die gealterten Protagonisten in einer Interviewsituation nachträglich reflektiert. So wird ein Stück Zeitgeschichte interessant fiktional verarbeitet und der Charme des DIY beschworen, der zum Glück auch heute noch in bestimmten Kreisen fortlebt. Dies spiegelt sich auch in der zeichnerischen Gestaltung, die in einem sehr lockeren Strich daherkommt. Schwarz/weiß, ohne Schattierungen und Schraffuren. Die Übersichtlichkeit leidet zwar ein wenig unter diesem reduzierten Stil, aber dies trübt das Leseerlebnis kaum. Das Layout der Seiten ist spannend und gut gelungen.

Ich empfehle dieses Buch jedem, der Leidenschaft für Musik hat, der etwas mit DIY anfangen kann oder einfach an jungen deutschen Comics interessiert ist.

Martina Lenzin: rpm (erschienen bei Reprodukt, €15,-)
Verlagsseite mit Leseprobe

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