Sonntag, 25. April 2010

Cop Out (Kino)

"Im Kino gewesen. Geweint"

Franz Kafka hat diesen Satz mal in sein Tagebuch geschrieben. Damit wird gerne auf die emotionale Wirkung des Mediums Film hingewiesen. Dieser Satz ist fast 100 Jahre alt, aber Film kann diese Wirkung auch heute noch haben. Manchmal will man ja auch aus anderen Gründen als Rührung heulen, wenn man im Kino sitzt. Weil der Film so schlecht ist oder die Sitznachbarn mal wieder zu laut.

Ich war gestern im Kino und habe nicht geweint (was den obigen Absatz recht sinnlos erscheinen lässt, aber ich wollte den Satz einfach gerne mal zitieren und fand den für einen ersten Blog-Eintrag ganz hübsch).

Ich hab mir also Cop Out von Kevin Smith angeschaut. Bruce Willis und Tracy Morgan als Polizisten Duo im Versuch, einen Film im Stile der 80er Jahre Buddy-Movies wie "Lethal Weapon", "Beverly Hills Cop" oder "Nur 48 Stunden" zu drehen.

Buddy-Movie versucht. Gescheitert.

Die Kritiken und auch der Trailer haben meine Erwartungen im Vorfeld schon in den Keller geschraubt. Hauptsächlich wollte ich den Film sehen, weil ich ein großer Fan von Kevin Smith bin (obwohl er eigentlich kein großer Filmemacher ist und sogar ich sagen muss, auf alle Filme außer "Clerks" und "Chasing Amy" auch verzichten zu können).
Cop Out ist wahrscheinlich sogar noch verzichtbarer als der Rest. Sein erster Film, zu dem er nicht selbst das Drehbuch geschrieben hat und erst der dritte Film (nach "Jersey Girl" und "Zack and Miri make a Porno"), der nicht im Smith-eigenen Universum (dem View-Askewniverse) spielt. "Jersey Girl" ist besser als sein Ruf und ging leider wegen der peinlichen medialen Überpräsenz der Beziehungsgeschichten des damaligen Paares Jennifer Lopez und Ben Affleck und ihres vorangegangenen Film-Flops "Gigli" im Kino komplett unter. "Zack and Miri" ist nicht ganz überzeugend, hat aber doch Charme. Alle anderen Filme haben zumindest den Reiz des eigenen Universums und der gegenseitigen Verweise zwischen den Filmen.
Cop Out hingegen ist tatsächlich einfach belanglos. Man kann sich noch nichtmal richtig darüber aufregen. Er ist nicht so nervig, wie der Trailer es befürchten ließ. Er übertrifft aber auch nicht die geringen Erwartungen. Der Humor zündet nicht, Story und Figuren können den Zuschauer nicht für sich gewinnen, die großen Peinlichkeiten lässt er aber dann doch zum Glück aus. Der Film sieht zwar professionell aus (Kevin Smith und sein Kameramann David Klein lernen von Film zu Film dazu), das Drehbuch scheint das eigentliche Problem zu sein.

Viele Worte für einen Film, über den sich gar nicht viel zu sagen lohnt.

Ich fasse zusammen: Cop Out gesehen. Unnötig.
(Ja, mir ist jetzt kein "Ge-irgendwas" eingefallen)

2 Kommentare:

  1. Als ich zu diesem Film einen Tip im "Filmtip" las, dachte ich nur: Hat Bruce Willis doch mal wieder eine Rolle bekommen. Den muss man sich sicherlicht nicht ansehen. Aber danke Andi, dass du mein Vorurteil bestätigt hast. Da sieht man mal wieder wie richtig und nützlich Vorurteile sind. Ich werde sie weiter pflegen.

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  2. Nachtrag:

    http://www.youtube.com/watch?v=4Jvr7rdovl4&feature=player_embedded

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